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Projekt Beekstraße: Beispielhafte Sanierung im Fachwerk

Beispielhafte Sanierung eines Hauses in der historischen Altstadt von Goslar mit Unterstützung der Energie Ressourcen Agentur. Energetische Sanierung im Bestand mit modernster Technik und innovativen Materialien.

Goslar Beekstraße - Energetische Sanierung eines Fachwerkgebäudes

 

Um Fachwerkhäuser auf einen modernen energetischen Stand zu bringen, ist einiges an innovativen Methoden und Materialien notwendig. Im Projekt "Beekstraße" in der Goslarer Altstadt, UNESCO Weltkulturerbe, wurden unterschiedliche Dämmmaterialien und neueste Heiztechnik eingesetzt. In den kommenden Jahren werden wichtige Informationen zu Temperatur- und Feuchtigkeitsentwicklung gesammelt werden.

Ein grundsätzliches Anliegen bei der Sanierung des Hauses in der Altstadt von Goslar war eine möglichst substanzschonende Vorgehensweise unter Wahrung des gesetzten Kostenrahmens und mit dem Ziel geringer Betriebs- und Nebenkosten.

Dabei wurde angestrebt, die Fachwerkkonstruktion samt Ausfachungen weitestgehend zu erhalten und die historischen Ausstattungselemente (Türen und Fenster) wieder zu verwenden sowie das Gebäude samt Raumnutzung so zu saniert und modernisiert, dass ein zeitgemäßes Wohnen möglich ist.

Es müssen denkmalgerechte Lösungen einer Dämmung der Gebäudehülle, hier die Innendämmungen, sowie ein effizientes Heiz- und Warmwassersystem zur Anwendung kommen, die einfach durchführbar und übertragbar sind.

Die spezifischen Anforderungen der unterschiedlichen Nutzung in den Geschossen und der Wetterseiten wurden bei den vier verschiedenen diffusionsoffenen Wandaufbauten berücksichtigt.

Baustoffe der Innendämmung:

Holzweichfaserplatten und Mineraldämmplatten im Erd- und Obergeschoss, Stampflehm mit Blähtonzusatz sowie Hanfstroh in einem Teil des Erdgeschosses und Hanfstroh als Dachdämmung.

Ausführung Innendämmung im Fachwerkhaus:

Die Wände wurden vollständig freigelegt und mit Ausgleichsputz aus Lehm begradigt. Für die Anbringung der Holzweichfaser- und Mineraldämmplatten wurden ausschließlich Lehmputzmörtel als Kleber verwendet. Beide Materialien sind kapillar aktiv und wurden abschließend mit Lehm verputzt. Dem passenden diffusionsoffenen Anstrich können Farben zugemischt werden.

Der Wärme- und Feuchteverlauf wird mit Kombifühlern in verschiedenen Ebenen der jeweiligen Baustoffe gemessen und mit einem Datenlogger dokumentiert um darzustellen das eine Innendämmung ohne Feuchteschäden an der Bausubstanz möglich ist.

Fenster:

Die vorhandenen einfach verglasten Fenster wurden ausgebessert und mit einem neuen doppeltverglastem Innenfenster in ein wärmedämmendes Kastenfenstersystem aufgerüstet.

Hier ist auf die Dämmebene zu achten, um Wärmebrücken und Kondensatbildung zu vermeiden.

Versorgung mit Wärme und Warmwasser:

Der Wärmebedarf sowie das Warmwasser werden durch erneuerbare Energien erzeugt.

Das nun gut gedämmte Haus mit ca. 260 qm² Wohnfläche wird mit einem Holzpellet- befeuerten Kaminofen und einer solarthermischen Anlage (8 qm²) auf dem Nebengebäude über einen 1.000 Liter Pufferspeicher beheizt.

In den Sommermonaten deckt die Solaranlage den kompletten Warmwasserbedarf der vierköpfige Familie.

Die Energie Ressourcen Agentur Goslar stellt ein automatisches Messwerterfassungssystem zur Verfügung. Die Messfühler sind in den mit verschiedenen Innenwanddämmsystemen ausgeführten Hauswänden installiert. So werden Temperatur- und Feuchtigkeitsmessungen durchgeführt.

Das konsequente Suchen nach den besten bauphysikalischen Lösungen und wohngesunden fehlertoleranten Materialien hat sich gelohnt. Ein kostengünstiges Wohnen mit hoher Behaglichkeit und Komfort im Bestand ist möglich.

 

Besichtigungstermine mit Familie Linneweber vereinbaren 05321 - 51 95 60 / Beekstraße 16 in Goslar.
 

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Detaillierte Informationen zum Download in unserer Projektskizze.

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