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Wie Förderinstitutionen, Gemeinden, Gebietskörperschaften und Firmen unterstützen können

Wir von „Entspannt zur Arbeit“ sind auf der Suche nach Förderpartnern, die Projekte unterstützen möchten, die zur CO2-Reduktion im Verkehrssektor beitragen. Insbesondere sollen bisherige Autopendler motiviert werden auf die Nutzung von ÖPNV umzusteigen. Dabei haben wir besonders den Mittelstreckenbereich (einfache Pendelstrecke zwischen 10 und 80 km) im Fokus, da in diesem Segment sehr viele Arbeitnehmer pendeln und durch die hohe Gesamtfahrleistung beim Umstieg viel CO2 eingespart werden kann.

Projektziel ist, den CO2-Ausstoß im Verkehrssektor – speziell im Pendelverkehr zur Arbeit – zu senken. Durch die Kombination von ÖPNV mit der Verwendung eines Faltrades lassen sich ungenutzte Potentiale im Mittelstreckenbereich (10 bis 80 km Pendelstrecke) erschließen.

Pilotprojekt 2024 in Goslar und Helmstedt (Niedersachsen)

In unserem Projekt haben wir den Probanden für zwei Monate ein Elektro-Faltrad unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Außerdem wurden den Probanden die Abokosten für zwei Monate für das Deutschlandticket nach Projektende und Teilnahme an einer wissenschaftlichen Studie erstattet. 

Auf Wunsch erhielten die Probanden eine ausführliche kostenlose individuelle Mobilitätsberatung. Es wurden Vorschläge sowohl zur Auswahl der ÖPNV-Strecken, als auch der Fahrradrouten Wohnort - Starthaltestelle und Zielhaltestelle - Arbeitsort erarbeitet. Dabei wurden persönliche Streckenvorlieben (autoarm, belebte Strecke, nur asphaltiert, etc.) genauso berücksichtigt wie die persönliche Lebenssituation (Arbeitszeiten, Zwischenziele, etc.).

Die entstandenen Kosten wurden von den Projektträgern (Landkreis Helmstedt und Energie Ressourcen Agentur Goslar) zu 50 % getragen. Die restlichen 50 % wurden vom Regionalverband Braunschweig gefördert.

Förderpartner gesucht

Für Folgeprojekte suchen wir 

  • interessierte Gebietskörperschaften (Städte, Landkreise, etc.) die ähnliche Projekte in ihrem Bereich finanziell und/oder organisatorisch unterstützen möchten
  • Förderinstitutionen, die nachhaltigen Verkehr finanziell fördern möchten
  • betriebliche Mobilitäts- und Nachhaltigkeitsmanager*innen, die in ihrer Firma diese nachhaltige Form des Pendelns unterstützen möchten

Wie?  Warum? Alternativen?

Es folgt eine Kurzbeschreibung des Pilotprojekts mit den Einzelmaßnahmen, einer Begründung für das Design dieses Pilotprojektes und Aufzeigen von alternativen Vorgehensweisen.

 

Wie haben wir das Projekt strukturiert?Warum haben wir es so gemacht?Wie könnte man es auch anders machen?
Wir wählten die Probanden nach maximaler Pendelstrecke, die bisher hauptsächlich mit dem Auto zurückgelegt werden sollte. 
Ideal haben sich Strecken ergeben, die im Vor- und Nachlauf jeweils maximal 7-8 km lang sind (Radstrecke) und im ÖPNV mit wenigen Umstiegen auskommen.
Je länger die Strecke, desto mehr CO2 wird bei Umstieg auf Faltrad/ÖPNV eingespart. Kurzstrecken können auch ohne ÖPNV nur mit einem „normalen“ Fahrrad überwunden werdenAndere Auswahlkriterien sind denkbar, z.B. die individuell mögliche Verkürzung der Fahrtzeit auf der Strecke
Jeder Proband erhielt ein Faltrad für 2 MonateAus psychologischer Sicht sind 2 Monate eine gute Zeitspanne, um neue Gewohnheiten zu entwickeln.Kürzere Leihphasen wären denkbar, z.B. 1 Monat. Damit ließen sich die Projektkosten deutlich senken.
Die Falträder wurden unentgeltlich verliehenUm die Bereitschaft des Ausprobierens zu erhöhen, wurde die Hemmschwelle so niedrig wie möglich angesetzt.Erhebung einer kleinen Gebühr von jedem Probanden
Die Falträder wurden von den Teilnehmern selbst bei unserem Fahrradhandelspartner abgeholt.Dadurch hatten wir niedrige Kosten und geringe Komplexität.Bei teilnehmenden Firmen wäre eine Anlieferung der Räder in die Firma von Vorteil.
Es wurde nur ein Typ Fahrrad angeboten.Dadurch konnten wir die Projektkomplexität geringhalten.Es könnten mehrere Typen Falträder angeboten werden, z.B. mit und ohne E-Motor.
Angebot eines Elektro-FaltradesIn den Gebieten des Projektes gibt es ausgeprägte Topografie, daher haben wir uns für ein E-Bike entschieden.Nachteil ist das hohe Gewicht (mit Akku: 23 kg) Dies ist vor allem beim Zustieg in Busse von Nachteil. In flacheren Gegenden könnten leichtere Falträder (ohne Motor) angeboten werden.
Die Falträder wurden vom Projektpartner für 6 Monate (Sommerhalbjahr) zu 1700 Euro je Stück geliehen und wurden damit nacheinander drei Probanden zur Verfügung gestellt.Wir haben uns auf das Sommerhalbjahr beschränkt, da dann das Wetter für diese Form des Pendelns günstiger ist. 
Die Probanden erhielten nach Teilnahme an einer wissenschaftlichen Studie (je Teilnehmer 2 kurze Video-Interviews) ausgelegte Kosten für 2 Monate Deutschlandticket erstattet.Um die Bereitschaft des Ausprobierens zu erhöhen, wurde die Hemmschwelle so niedrig wie möglich angesetzt.Da die 49-Euro-tTckets auch anderweitig genutzt werden können, wäre eine finanzielle Beteiligung der Probanden möglich. Also lediglich Teilerstattung der Kosten.
Jedem Probanden wurde eine individuelle ausführliche Mobilitätsberatung angeboten. Diese wurde von 50 % der Probanden in Anspruch genommen.Bei Verwendung von FahrplanApps werden den Reisenden die nächstgelegenen Haltestellen zu Wohnung und Arbeitsplatz angeboten. Diese sind aber häufig wenig frequentiert, sodass die Reisezeiten sehr lange sind und viele Umstiege benötigt werden. Durch die Beratung konnten häufig frequentierte Haltestellen genutzt werden. Die Umstiegsereignisse wurden minimiert und die Pünktlichkeit dadurch immens verbessert.
Die Radrouten wurden an die persönlichen Vorlieben angepasst. Es wurden mehrere Alternativen angeboten, die von den Probanden ausprobiert wurden.
Auf die Mobilitätsberatung könnte (aus Kapazitäts- oder Kostengründen) verzichtet werden. Dann wird allerdings aus unserer Sicht der Projekterfolg stark gefährdet.
Die Mobilitätsberatung wurde ehrenamtlich geleistetDadurch konnten die Projektkosten deutlich gesenkt werden.Die Beratung könnte auch vergütet werden. Für die Schulung der Mobilitätsberater müsste ebenfalls Kapazität eingeplant werden.
Die Gesamtkosten für das Projekt betrugen je Teilnehmer 800 Euro (600 Euro für Ausleihen des Rades plus Helm und Schloss plus 200 Euro rückerstattetes Deutschlandticket) Durch Änderung der Projekteckwerte können die Kosten verringert (z.B. bei ausschließlicher Verwendung von Falträdern ohne E-Motor) oder erhöht (z.B. bei vergüteter Mobilitätsberatung) sein.
Das Projekt wurde verstetigt durch ein Angebot an die Probanden ein Ebike nach Projektende zu einem sehr vorteilhaften Preis (1400 Euro) zu kaufen. Es gibt außerdem die Möglichkeit, im Nachgang ein Faltrad (ohne E-Motor) bei der Deutschen Bahn kostengünstig zu leasen.Das Projekt diente für die Probanden als „Schnuppermöglichkeit“. Ziel ist es, durch das niederschwellige Angebot ohne eigenes Investment auf den Geschmack zu kommen und dann später mit vertretbarem finanziellen Aufwand diese Form des Pendelns dauerhaft zu praktizieren.Auf die Mobilitätsberatung könnte (aus Kapazitäts- oder Kostengründen) verzichtet werden. Dann wird allerdings aus unserer Sicht der Projekterfolg stark gefährdet.
Das Projekt wurde durch die TU-Braunschweig (Lehrstuhl für Verkehrspsychologie) wissenschaftlich begleitet.Das Projekt ist als Pilotprojekt angelegt. Ziel ist es, Erfolgs- und Misserfolgsfaktoren zu identifizieren und größeren Projekten zur Verfügung zu stellen.Die Beratung könnte auch vergütet werden. Für die Schulung der Mobilitätsberater müsste ebenfalls Kapazität eingeplant werden.

Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Studie zum Pilotprojekt werden in Kürze veröffentlicht.
Bei Interesse kontaktieren Sie uns bitte unverbindlich.