Erste Testphase im Faltrad-Projekt „Rauf aufs Rad“ beendet: Initiatoren ziehen positive Bilanz
Erste Ergebnisse liegen vor, wie die Teilnehmer am Faltrad-Projekt dieses bewerten. Sie nutzten für zwei Monate statt des Autos ein Elektro-Faltrad und den ÖPNV für den Arbeitsweg .
„Mehr Zeit zum Lesen, Entspannen und Beobachten“, so beschreibt Maik Kalinke seine Vorteile der neu-en Form des Pendelns. Er ist einer der Teilnehmer am Faltrad-Projekt, die für zwei Monate statt des Autos ein Elektro-Faltrad und den ÖPNV für den Arbeitsweg nutzen. Die ERA und die Wirtschaftsregion Helmstedt GmbH wollen gemeinsam mit der TU Braunschweig und dem Kooperationspartner Harzer E-Bike im Rahmen dieses Projektes herausfinden, ob die Kombination aus Elektro-Faltrad und ÖPNV für Berufspendler eine Alternative zum Auto darstellen kann. Gefördert wird die Initiative vom Regionalverband Großraum Braunschweig durch das Förderprogramm „Rauf aufs Rad“.
Maik Kalinke ist einer von insgesamt 24 Teilnehmern, die zwischen Mai und Oktober jeweils zwei Monate umweltschonend zur Arbeit pendeln. Seine zweimonatige Testphase ist bereits vorbei und er würde je-dem diese Art des Pendelns empfehlen, sofern eine vernünftige Anbindung besteht. Für seinen Arbeits-weg von einer Wohnsiedlung am Rande Helmstedts nach Braunschweig und Magdeburg benötigt er mit dem Auto ohne Stau 40 bzw. 45 Minuten. Mit dem Elektro-Faltrad und ÖPNV in Kombination nahm er eine gute halbe Stunde pro Strecke mehr in Kauf. „Trotz des höheren Zeitaufwands war es für mich ein stressfreies Pendeln“, berichtet er. „Die kleinen „Bergwertungen“, also die Anstiege entlang der Radstrecke waren dank der elektronischen Unterstützung ganz entspannt zu überwinden.
Die Erfahrungen der Teilnehmer sollen als Basis für weitere Maßnahmen zur Optimierung des Pendlerverkehrs in den beteiligten Regionen und darüber hinaus dienen. Im Interview hat auch Maik Kalinke seine Erlebnisse geschildert. So musste er feststellen, dass die verschiedenen Regionalverbünde die Fahrradmitnahme sehr unterschiedlich handhaben. Auch ist selbst mit einem Faltrad nicht in jedem Wagen genügend Platz vorhanden. „Sowohl an den Bahnhöfen als auch in den Zügen gibt es einige Barrieren, die es abzubauen gilt“, berichtet Kalinke. „Zudem müssen die Radwege und generell die Infrastruktur zielgerichteter saniert und ausgebaut werden.“ An die weiteren Verkehrsteilnehmer geht sein Appell, bitte den gesetzlichen Sicherheitsabstand bei Radfahrern von 1,5 Metern zu wahren und Rücksicht zu nehmen. „Aus meiner Sicht sollte es zur Pflicht der Arbeitgeber werden, die entsprechende E-Mobilität oder die Nutzung von Öffis anzubieten“, betont Kalinke. Er selbst möchte gern dran bleiben an dieser Art des Pendelns und sucht bereits ein passendes Rad.
Projektleiter Thomas Sturm zeigt sich mit der ersten Testphase zufrieden. „Wir haben von den Teilnehmern sehr konstruktives und überwiegend positives Feedback erhalten“, so Sturm. „Da sind wir schon neugierig, wie die nächsten Gruppen das Projekt bewerten werden.“
Kontakt Projektleitung:
Thomas Sturm, faltrad@era-goslar.de